Die Geschichte des Murtenlaufes
Historische Übersicht
Anlässlich des Burgunderkrieges im Jahre 1476 wurde Karl der Kühne in Murten besiegt. Einer der siegreichen Eidgenossen läuft danach nach Freiburg um die Kunde des Sieges zu überbringen. Dabei schwenkt er einen Lindenzweig, den er auf dem Schlachtfeld abgerissen hat. Aus diesem Zweig ist dann, an der Stelle an welcher der Meldeläufer zusammengebrochen ist, eine Linde gewachsen.
Diese Schlacht war nicht eine Schlacht unter vielen, es war die Schlacht die zur Gründung des Kantons Freiburg führte.
Der Meldeläufer und die Linde
So wie der Meldeläufer und der Lorbeerzweig für den Marathon von Athen, sind der Meldeläufer und der Lindenzweig die Symbole des Murtenlaufes.
Es ist gut sich daran zu erinnern, ohne den Lauf ihrer Gedankengänge, die in Richtung Zukunft orientiert sind, zu ändern.
Die Geschichte der Murtenlinde
Auch wenn sie im Herzen der Stadt Freiburg gewachsen ist, nennt man sie die “Murtenlinde”, weil sie an die im Jahre 1476 von den Eidgenossen in Murten eroberte Freiheit erinnert. Im Jahre 1482 wurde sie zum ersten Mal von Historikern erwähnt. Das Volk bewunderte sie. Es wurde ganz in ihrer Nähe eine Bank errichtet die dazu einlud sich im Schatten der Linde hinzusetzen. Es war auch da wo die Behörden, zwischen zwei Kinderreigen, zu Gericht saßen.
Die Linde wuchs rasch und war sehr dicht belaubt. Schon bald mussten Mäuerchen errichtet werden um die unteren Aeste zu stützen.
- Das Panorama der Schlacht bei Murten
Der Murtenlauf : Ein Gedenklauf
Was an der Geschichte des Meldeläufers zwischen Murten und Freiburg vom 22. Juni 1476 erstaunt, ist die Tatsache, dass es sehr lange dauerte bis jemand versuchte diesem nachzueifern.
Die Idee wurde tatsächlich erst 1904 geboren und von Théo Aeby, Mitglied des Fussball-Club Technicum (später FC Stella und schließlich im Jahre 1917 FC Freiburg) lanciert, um wie er sagte, „den Fussball sympatischer zu machen“.
Das Projekt, im Namen des Fussballs, einen Gedenklauf zu organisieren wurde mit Begeisterung empfangen. Aber es blieb bei der Idee die nicht weiter verfolgt wurde …
Markante Grenzsteine
1933: 25. Juni: erster offizieller Gedenklauf, den der Basler Alexandre Zosso vor 13 anderen Teilnehmern in einer Zeit von 1h01’00 gewann. Die Strecke vom Schloss Murten bis zur Linde in Freiburg maß 16,400 km, die Höhendifferenz betrug 506 Meter (336 m Steigung).
1952: erster Sieg eines Freiburgers : Pierre Page (CAF) gewann in einer Zeit von 55’24. Er wurde am Fuß der Linde wie ein Held empfangen.
1977: eine kapitale Änderung : Aus logistischen Gründen haben die Organisatoren entschieden das Ziel von der alten Linde auf das Ende der Route des Alpes zu verlegen. Die neue Distanz betrug 17,150 km (ab 1996 17,170 km) ….
1985: mit 16’338 Teilnehmern (die kürzeren Strecken inbegriffen) wird der absolute Teilnehmerrekord erreicht.
1997: die leider viel zu früh verstorbene Franziska Rochat-Moser ist mit einer Zeit von 58’50 die erste Frau die offiziell unter einer Stunde läuft.
1998: anlässlich der 65. Austragung, erreicht der Teilnehmerrückgang mit nur 5’793 klassierten Läufern den Tiefpunkt.
2004: Jonathan Wyatt schraubt den Streckenrekord auf 51’18!
2006: Einführung des Mini Murtenlaufes für Schüler und Schülerinnen der am Samstag ausgetragen wird.
2009: 9‘555 Anmeldungen! Seit 1993 ist man der Barriere von 10‘000 Teilnehmern nie mehr so nahegekommen. Mit 1‘610 Teilnehmern wird beim Mini Murtenlauf ein Teilnehmerrekord erzielt.
2012: 10’093 Anmeldungen! Das ist seit 10 Jahren nicht mehr vorgekommen. Der Murtenlauf ist definitiv wieder auf gutem Kurs!
2013: Anlässlich der 80. Austragung und zum ersten Mal seit 1989 verzeichnet der Murtenlauf wieder mehr als 10’000 Klassierte (10’895). Als weiterer Höhepunkt gewinnt die Solothurnerin Martina Strähl bei den Frauen.
2014: Der 21-jährige Kenianer Abraham Kipyatich pulverisiert den Rekord des Murtenlaufes mit einer Zeit von 50’28 und verbessert damit die 10 Jahre alte Marke von Jonathan Wyatt um 50 Sekunden.
2019 : Helen Bekele schlägt den Rekord von Franziska Rochat-Moser in einer Zeit von 57’50. Dieses Jahr gab es auch einen neuen Teilnehmerrekord am Mini-Murtenlauf mit mehr als 3000 Kindern in der Stadt Freiburg.
2020 : Aufgrund der Restriktionen wegen der Pandemie Covid-19 konnte der Murtenlauf nicht durchgeführt werden. Der Lauf wurde durch eine virtuelle Version ersetzt.
2021 : Rückkehr zum traditionellen Murtenlauf, dies mit gewissen Anpassungen aufgrund der immer noch geltenden sanitären Massnahmen. Der Start in Murten erfolgte gestaffelt in zehn Blöcken alle 15 Minuten. Das Besondere in diesem Jahr war die Tatsache, dass das Elitefeld nicht im ersten Block startete. Dies erlaubte den vor ihnen gestarteten Volklsläufern die Elite auf der Strecke zu applaudieren und anzufeuern.